Stellungnahme zur „Panorama”-Sendung vom 18.10.2007

Stellungnahme zur „Panorama”-Sendung vom 18.10.2007 und Darstellung des Amiguitos-Konzepts / Motivation für das Dienstleistungsangebot

In der „Panorama”-Sendung vom 18. Oktober 2007 wurde im Beitrag „Fördern, fordern, überfordern” über ehrgeizige Eltern, die zu viel von ihren Kindern fordern und in diesem Zusammenhang über einige Bildungsangebote für Kinder berichtet. Da - aus der Sichtweise der Unternehmensleitung von „Amiguitos - Sprachen für Kinder” - sehr einseitig über diese Angebote berichtet wurde, bezieht das Unternehmen zu diesem Fernsehbeitrag Stellung.

Grundsätzlich möchte Amiguitos klar stellen, dass nicht alle Angebote, die Frühförderung anbieten bzw. Dienstleistungen für Kinder sind, konkrete Lernziele verfolgen und Leistungsdenken (der Eltern) nach vorne stellen. Aus der Sicht von Amiguitos wurde im Bericht aber der Eindruck erweckt, dass alle Anbieter der Branche den Wünschen ehrgeiziger Eltern entsprechen und sich zum Unternehmensziel gesetzt haben, die Karriere-Chancen der drei- oder fünfjährigen Kinder steigern zu wollen. Hier erleben wir in unserer täglichen Arbeit und im Dialog mit Eltern aber ganz andere Motive und Beweggründe. Korrekt ist aus der Sicht von Amiguitos, dass Berichte, z.B. über die Pisa-Studien, einen Boom im Bereich frühkindliche Bildung ausgelöst bzw. den weltweiten Trend, dass Eltern in die Bildung ihrer Kinder investieren, auf dem Deutschen Markt beschleunigt haben. Natürlich gab und gibt es dann auch Angebote, die vorrangig versuchen, den Wünschen der Eltern gerecht zu werden, egal ob es für die Kinder förderlich ist oder nicht. Sogenannte „Schwarze Schafe” finden sich allerdings in jeder Branche. Deshalb ist aber der Grundgedanke, Kindern eine gut vorbereitete Umgebung anzubieten und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, die das eigene Elternhaus nicht bieten kann, kein schlechtes Motiv für eine Dienstleistung.

An dieser Stelle zeigt Amiguitos auf, dass die Arbeit mit Kindern auch andere Motive und Ausprägungen haben kann, gemäß dem von Amiguitos praktizierten Motto „Spaß am Spielerischen”.

Amiguitos hat kein konkretes Lernziel, weil es bei Amiguitos um das positive Heranführen an eine Sprache und die dazugehörige Kultur geht. Jedes Kind hat hier individuelle Ziele und erreicht diese durch das gemeinsame Spielen in der (Fremd-) Sprache. Lernprozesse sind nicht linear. Amiguitos garantiert weder eine bestimmte Anzahl Vokabeln, die die Kinder nach einer Zeit beherrschen, noch Kenntnis bestimmter Grammatikregeln. Fordert ein Kind von selbst bestimmte Lerninhalte ein, wird darauf natürlich individuell eingegangen. In der Arbeit mit der Methode der Immersion (Eintauchen in ein Sprachbad), werden vor allem die Sprachmelodie und das Sprachgefühl entwickelt. Kern unserer Methode sind die (muttersprachlichen) Spielleiter. Das Konzept wäre ohne authentische Menschen, die mit den Kindern spielen und auf ihre Fragen und Wünsche reagieren, nichts wert. Deshalb werden die eigenen Arbeitsbücher auch nicht für das Selbststudium auf dem freien Markt angeboten, sondern sind ausschließlich Begleitmaterialien in den Kursen. Der Aufbau der einzelnen Stunden bietet grundsätzlich viele unterschiedliche Wege an, damit die Kinder die Sprache verstehen können bzw. eingeladen werden, aktiv zu sprechen. Das in der „Panorama”-Sendung aufgezeigte Bild der kleinen Kinder, die nichts verstehen, wenn sie eine bunte Tiermütze aufgesetzt bekommen und dann mit vielen Worten in einer fremden Sprache überschüttet werden, macht am Ende nicht nur die Kinder ratlos! Immersion funktioniert nur mit sehr guten, alle Sinne ansprechenden Materialien und mit genügend Zeit für die einzelnen Aktivitäten.

Der Bericht sollte sicherlich Eltern vor übertriebenem Ehrgeiz warnen; wichtiger erscheint Amiguitos aber eine Diskussion, die nicht Ängste schürt, sondern Fachdialoge über funktionierende Konzepte, die ohne Druck, mit Spaß und Mut machend sind, und die die Berührungsängste vor dem Fremden abbauen. Gerade das interkulturelle Lernen, welches für Amiguitos sehr wichtig ist, ist ein Weg, der integriert und bei den Kindern ein Fundament für das Leben in einer globalisierten Welt als Weltenbürger legt. Sicherlich ist dies wichtiger als die angeblich prüfbaren 500 Vokabeln in einer Fremdsprache im Alter von drei Jahren.